„Bevor etwas zu sehen ist, ist meistens etwas zu hören. Akustische Gegebenheiten des Orts machen den Anfang, stimmen als Tonspur auf den Bildgegenstand ein, der nach und nach enthüllt wird. Der Name eines Hauses erscheint auf der Bildfläche, eine Jahreszahl und ein Ort. Die Kamera verweilt lange in der Panoramaposition, stellt ruhige, beharrliche Bilder von Häusern in ihren alpinen oder urbanen Umgebungen her, rahmt minimale Bewegungen, die den Augen Zeit lassen, sich umzusehen und die immer wieder zu verstehen geben, dass hier nichts geschieht und nichts stillsteht. Keine spürbaren Tempowechsel, keine Stills. Die Kamera erfüllt ihre Bestimmung, indem sie das „Zittern der Blätter“ wiedergibt, schreibt Siegfried Kracauer im Vorwort zur Theorie des Films.“
Gabi Kaiser: „Lange Einstellungen“ Zu den Filmen von Lukas Schaller über 13 Häuser von Lois Welzenbacher
Im Auftrag des aut besuchte Lukas Schaller im Oktober 2019 den Lebensmittelpunkt von Hans-Walter Müller in La Ferté-Alais, der zugleich Wohnhaus, Laboratorium und Werkstatt für seine Experimente und Konstruktionen ist. Seit 1971 erschuf Müller in dem von ihm gestalteten Garten ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk aus Bäumen, Pflanzen, Teichen, Volumen und Strukturen.
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